ZabergäuGymnasium Brackenheim
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Marie Weis (5a)

Die verschwundene Kette

 

Marie war ein ganz normales Mädchen mit blonden Haaren und blauen Augen, naja, ganz normal war sie nicht. Denn sie hatte einen Wolf, jedoch keinen normalen Wolf, denn dieser konnte sprechen. Sein Name war Magic und er hatte ein seidenweiches, schneeweißes Fell. Nur Marie konnte ihn verstehen.

Es war ein sonnig warmer Freitagmorgen und Marie und Magic waren auf dem Weg in die Schule. Auch Marie’s Klassenlehrerin, Mary Cornfield, besaß ein magisches Tier, nämlich die Vogelspinne Agent Y. Auch 18 Kinder aus Marie’s Klasse besaßen ein magisches Tier. In der Schule angekommen, legte Magic sich auf Marie’s Schoß. Aufmerksam verfolgten die beiden den Unterricht. Auf dem Heimweg gingen die beiden am Stall vorbei, wo Hotti, Marie’s Pony stand. Heute war Hotti ziemlich aufgeregt, als Wolf und das Mädchen den Stall betraten. Magic fragte ihn, was denn los war. Hotti antwortete: „Die Einhörner rufen mich! Ich muss zu ihnen! Aber Marie muss mich verwandeln, damit ich zu ihnen kann.“ Magic übersetzte alles für Marie. „Aber… wie soll ich dich denn verwandeln? Bist du auch ein Einhorn?“, fragte Marie verdattert. „Ja, ich bin auch ein Einhorn. Du musst deine Hand an meine Stirn legen und diesen Zauberspruch sagen: Silberstern, Silberstern, hoch am Himmel bist so fern. Leuchtest hell und voller Macht, brichst den Bann noch heute Nacht. Lass dies Pony grau und klein, endlich doch ein Einhorn sein.“ Marie tat was Hotti gesagt hatte, und tatsächlich: Hotti wurde ein Einhorn mit silberglänzendem Horn. „Steigt auf“, forderte er Marie und Magic auf. Also stiegen die beiden auf und schon flogen sie hoch in den Himmel. „Arcadia, wir kommen!“, rief Hotti. Marie konnte ihn jetzt verstehen, ohne dass Magic übersetzte. Mittlerweile waren sie schon über den Wolken und erreichten eine schwebende Insel. Das war also Arcadia, dachte Marie. Sehr schön sah es aus, dieses Arcadia. Und dann kamen sie am Schloss der Königin und des Königs von Arcadia an und betraten es. „Hallo eure Hoheit“, begrüßte Hotti sie. „Sie haben mich gerufen?“ „Ja, Hotti, das haben wir. Meine Halskette wurde gestohlen. Ich wollte euch beiden fragen, ob ihr sie mir zurückholen könntet.“, bat die Königin. Hotti antwortete: „Eure Hoheit, wir werden ihnen ihre Kette zurückholen.“ „Ich danke euch vielmals“, meinte die Königin. Hotti, Marie und Magic flogen über Arcadia und suchten nach Spuren des Ketten-Diebes, jedoch vergeblich. Sie wollten schon aufgeben zu suchen, als Hotti eine Idee kam. „Die Drachen! Wir müssen nach Dragonia! Schnell!!!“, rief er und schon waren sie da. Magic erzählte einem Drachen, seinem Freund Kosmos, von dem Diebstahl der Halskette der Königin. „Mir ist nichts aufgefallen, nur einmal nachts, ich glaube es war gestern Nacht, da flogen dunkle Drachenschatten über Dragonia, am Mond vorbei in Richtung Schwarzer Wald. Ich habe sie lachen gehört, sie haben irgendetwas geschrien, was sich nach „Wir haben die Kette, wir haben die Kette! Wir haben alle Macht der Welt!“ angehört hat, der Anführer hat alle dann zurechtgewiesen: “Hört auf! Nachher hört uns noch jemand und dann können wir die Kette wieder rausrücken. “Dann waren sie weg. Also los! Wir müssen zum Schwarzen Wald!“, erzählte Kosmos. Und schon flogen alle in Richtung Schwarzer Wald. Keiner war da, nur im Schloss leuchtete ein schwacher Kronleuchter. „Wie sollen wir denn da reinkommen?“, fragte Marie. Sie haben sich hinter einem Busch versteckt. Kosmos zog einen kleinen Beutel aus seiner Tasche. “Hiermit“, sagte er und zog vier Rosenquarze an weißen, dünnen Lederbänder aus dem Beutel. Er reichte jedem eine Kette und sagte: “Legt sie euch um den Hals und schließt dann die Augen.“ Alle taten, was er gesagt hatte. Und dann waren sie alle unsichtbar, unhörbar und unspürbar, was bedeutete, dass sie sich untereinander verstehen, sehen und spüren konnten, von Sichtbaren aber wurden sie dadurch nicht wahrgenommen. Sie betraten das Schloss und gingen in den Thronsaal, wo ein schwarzer, hässlicher und grausamer Drache auf dem Thron saß und böse, aber zufrieden grinste. Neben ihm lag auf einem samtroten Kissen die Halskette der Königin von Arcadia. „Wie kommen wir an die Kette?“, fragte Hotti ratlos. Doch Kosmos hatte schon einen Plan. “Einer von uns klingelt unten und sobald der König seinen Thron verlassen hat, schleichen sich zwei vor, nehmen die Halskette und tauschen sie gegen diese einfache Kette“, erklärte er den anderen seinen Plan. Magic sprang vor die Tür und klingelte. Dann versteckte er sich im Busch neben dem Schloss. Hotti und Marie tauschten die Kette der Königin gegen die einfache. Kosmos hielt in der Tür zum Thronsaal Wache. Nachdem die Kette gewechselt wurde, stürmten sie alle die Gänge lang hinaus aus dem Schloss. Der König der Drachen bemerkte zuerst nicht, dass die Kette der Einhornkönigin nicht mehr in seinem Schloss auf dem samtroten Kissen lag. Darum setzte er sich einfach wieder auf seinen Thron. „Der ist wirklich zu dumm“, kicherte Magic. „Ja, dass stimmt“, lacht Marie. „Aber jetzt müssen wir die Kette schnell zurück zur Königin bringen“, erinnerte Hotti. In Lichtgeschwindigkeit flogen sie zum Schloss der Einhornkönigin. Dort wurden sie bereits erwartet und sehr freudig empfangen. „Ihr seid schon wieder da? Und? Habt ihr meine Krone gefunden?“, erkundigte sich die Königin. „Ja, eure Hoheit, wir haben ihre Krone gefunden“, meinte Hotti. „Oh, das ist aber eine tolle Nachricht. Darf ich sie haben? Bitte? Ich muss gucken, ob noch all die Magie darin enthalten ist“, meinte die Königin. „Wir wollen es doch stark hoffen“, wieherte der Einhornkönig hoffnungsvoll. „Hier ist ihre Kette, Frau Hoheit“, meinte Marie und übergab der Königin ihre Kette. „Ich hoffe, es geht ihr gut“.  Glücklich nahm die Königin ihre Kette entgegen, begutachtete sie und berichtete den anderen: “Meiner Kette geht es gut. Zum Glück ist noch alle Magie in dem roten Kristall. Ich wüsste nicht, was ich tun sollte, wenn die Magie nicht mehr in dem kirschroten Kristall wäre. Es wäre unmöglich, ohne meine kirschrote Magie die Kräfte der Fabelwesen wieder aufzuladen. Ich danke euch vielmals. Aber… Wo war sie denn eigentlich?“ Kosmos räusperte sich.“ Die schwarzen Drachen haben sie gestohlen und in ihr Schloss gebracht“, berichtete Kosmos. „Aha, diese diebischen Drachen! Eine Frechheit so etwas zu tun!“, fluchte die Königin. „Aber jetzt ist sie ja wieder da“, sprach der König erleichtert. In diesem Moment hörten alle einen lauten Schrei. „Nein!!! Wo ist die Kette der Königin?! Oh, ihr Versager!!!“, schrie der Drachenkönig so laut, dass das ganze Schloss wackelte. „Oh, er hat es endlich bemerkt“, kicherte Magic. „Wir müssen leider gehen, eure Hoheit“, erklärte Hotti. „Oh, das ist schade. Aber ihr könnt uns ja mal wieder besuchen kommen“, schlug die Königin vor. „Das machen wir!“, versprach Marie. „Also dann. Auf Wiedersehen!“, riefen König und Königin, als sich Magic, Marie und Hotti auf den Weg nach Hause machten. „Bis bald!“, riefen die drei zurück und Marie winkte zum Abschied. „Das war wirklich sehr aufregend. Nur wahrscheinlich glaubt Mama mir kein Wort, wenn ich ihr erzähle, warum wir zu spät zum Mittag sind“, machte Marie sich Sorgen. „Keine Angst“, beruhigte Hotti sie. „Wir werden punktpünktlich zu Hause sein. Wenn wir wieder aus Arcadia zurück sind, ist es, als wären wir nur zehn Minuten weg gewesen.“   „Dann bin ich aber beruhigt“, meinte Marie.