ZabergäuGymnasium Brackenheim
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Seminarkurs 2024/25: Präsentation

„Demokratie“: Ideen für die Umgestaltung des Theodor-Heuss-Museums in Brackenheim

 

Ob sich wohl neue Kuratoren unter den Referenten befänden, fragt Bürgermeister Thomas Csaszar mit einem Augenzwinkern, als er in der vergangenen Woche zahlreiche Gäste zu den Präsentationen des Seminarkurses 2024/2025 des Zabergäu-Gymnasiums begrüßt, darunter neben Eltern, Lehrern und Gemeinderäten auch Susanne Blach, bis vor Kurzem Leiterin des Theodor-Heuss-Museums, ihre Nachfolgerin Dr. Giovanna-Beatrice Carlesso, Museumspädagogin Lena Sophie Leinich vom Theodor-Heuss-Haus Stuttgart und Dr. Richard Mössinger, Vorsitzender des Theodor-Heuss-Freundeskreises. Natürlich hat die illustre Gästeschar einen Grund: Drei Schülerinnen und sieben Schüler der Jahrgangsstufe 1 haben sich für ihre Seminararbeiten ein Jahr lang intensiv mit verschiedenen Aspekten des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss auseinandergesetzt. Zwei Schülerinnen haben Elly Heuss-Knapp als Thema gewählt. Zu den Vorbereitungen gehörte auch ein Workshop im Stuttgarter Heuss-Haus.
Begleitet wird der von Clarissa Pedde und Andrea Spechtenhauser geleitete Kurs von einer Schulung in Rhetorik. Die Kombination aus Präsentation, schriftlicher Ausarbeitung und einem abschließenden Kolloquium ersetzt das mündliche Abitur im fünften Prüfungsfach.
In der Aufgabenstellung geht es jedoch nicht nur um Heuss und die Demokratie. Die Schüler überraschen mit vielfältigen Ideen für die Umgestaltung des Brackenheimer Heuss-Museums, weshalb sie während des Jahres auch mit Susanne Blach zusammenarbeiten.
Daher sei das Rathaus der ideale Präsentationsort, so Schulleiter Michael Kugel in seiner Begrüßung. Wichtig sei aber auch, dass das, was in der Schule gelernt werde, nach außen gehe, beinhalte es doch auch eine gesellschaftliche Relevanz.
Für die Schüler ist es ein herausfordernder Abend. Ist es für viele schon in der vertrauten Umgebung nicht leicht zu reden, dürften die vielen Gäste erst recht für etwas mehr Adrenalin im Blut sorgen.
Nach einer kurzen Begrüßung von Schülerseite durch Simon Kleinschrod erhalten die Gäste eine gründliche Weiterbildung in Sachen Heuss und Demokratie, veranschaulicht mit eindrucksvollen Folien.
Beschäftigt sich Samuel Döbler beispielsweise mit Heuss‘ Buch über „Hitlers Weg“, der schließlich zu einem Deutschland in Trümmern führt, fragt sich Valentin Laur, wie man nach dem Krieg die Trümmerfelder überwindet und Demokratie lernen kann.
Mit kleinen Notizkärtchen in der Hand und strukturgebenden Folien, die die Schüler nicht nur im Rücken, sondern auch auf der gegenüberliegenden Wand des Bürgersaals im Blick haben, gelingen alle Vorträge – mal mit leiser, mal mit kräftiger Stimme, je nach Nervositätslevel.
Der scheint bei Yven Völzke niedrig zu sein. In seinem Referat „Demokratie als Lebensform“ übergeht er gekonnt humorvoll souverän einen kleinen Versprecher – und das Publikum kann bei all den ernsten Vorträgen ein paar Sekunden lang amüsiert lachen.
Mindestens so interessant wie die vielen Facetten der Person Heuss sind die Vorschläge im zweiten Teil der Referate für ein neues Museumskonzept, das in besonderem Maße junge Menschen ansprechen soll. Hier wird mit sehr viel Technik gearbeitet, ob bei anspruchsvollen Interaktionen, die vom Besucher politische Entscheidungen verlangen, oder indem man wie in Konstatin Berners Vorschlag Theodor Heuss mit KI-generierter Stimme selbst zu Wort kommen lässt. Licht-Ton-Inszenierungen, genaue Anordnung der Exponate, selbst Stolperfallen und Wirtschaftlichkeit – Letzteres fasziniert Thomas Csaszar ganz besonders  – finden sich in den Arbeiten.
Ein Schlusswort von Riccarda Strauch beendet den informativen, abwechslungsreichen Vortragsabend.
„Ihr wart großartig, habt tolle Leistungen gebracht, ein tolles Engagement gezeigt“, lobt Susanne Blach begeistert die jungen Referenten. Für sie der größte Erfolg: „Ihr habt euch noch in der Schulzeit mit Demokratie beschäftigt.“
Auch Giovanna-Beatrice Carlesso ist angetan von der Fülle an Ideen, von denen sie einige auch schon selbst gehabt habe - wie die KI-Stimme. „Das Bedürfnis nach digitaler Darstellung und die Begeisterung der Jugend nehme ich mit.“
Als Anerkennung erhalten alle Schüler von ihr einen Büchergutschein.

elk


Folgende Themen wurden in den Vorträgen behandelt:

Heuss und Rechtsextremismus - Samuel Döbler
Vom Trümmerfeld zum Touchscreen - Valentin Laur
Theodor Heuss als Symbol für den demokratischen Neubeginn - Edanur Keles
Theodor Heuss und die Umsetzung der Demokratie - Lysandra Hinze
Die Präambel des Grundgesetzes - Simon Kleinschrod

Theodor Heuss und die Verankerung der Menschenwürde im Grundgesetz - Teodora Neacsa
Die Rolle des Bundespräsidenten damals und heute - NN

Theodor Heuss und der Bundestag - Konstantin Berner
Politische Bildung in der Demokratie - Niklas Lehmann

Demokratie als Lebensform - Yven Völzke

Elly Heuss-Knapps Engagement 1945 - 1949 - NN

Elly Heuss-Knapp und die Gründung des Müttergenesungswerks - Riccarda Strauch