ZabergäuGymnasium Brackenheim
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Kässpätzle schmecken auch in Japan

Eigentlich war sein Aufenthalt am Zabergäu-Gymnasium anders geplant. Aber wie so oft in den letzten anderthalb Jahren hatte Corona das Sagen.
Ein halbes Jahr etwa wollte Julian Lang in Brackenheim die Schulbank drücken und besser Deutsch lernen. Tatsächlich konnte er nur rund vier Wochen am Unterricht in einer 10. Klasse teilnehmen. 
Doch wieso von Japan ausgerechnet nach Brackenheim?
Julians Vater kommt aus Neipperg, seine Mutter aus Japan. Er selbst ist in Florida geboren, wo er die ersten sieben Jahre seines Lebens verbrachte. Danach zog die Familie in die japanische Millionenstadt Kobe, wo er zuerst einmal sein Japanisch auf Vordermann bringen musste – und die japanische Schule kennenlernte. Eine strenge Schule. „Es gibt viele Regeln, viele Vorschriften. Die Kleidung, die Haarlänge. Färben geht nicht, auch kein Piercing. Und es wird viel mehr Respekt eingefordert.“ Und das ist natürlich noch lange nicht alles. 
Und Deutschland? „Das ist auch ziemlich streng“, sagt er und grinst.
Nach einem Jahr wechselte Julian dann auf eine amerikanische Schule, in der er jetzt in die 10 Klasse geht. Und die außer den akademischen Fächern noch jede Menge anderer Fächer und viele Clubs bietet. „Es gibt sogar Babysitting-Kurse oder die beliebten marching bands und military training.“ Julian lernt gerade Saxofon.
In einer Millionenstadt lebt es sich natürlich auch anders als in Brackenheim oder im grünen, beschaulichen Neipperg bei seiner Oma. „Die meisten Leute wohnen in Apartments, nicht wie hier in eigenen Häusern. Und überall sind viel mehr Menschen.“
Auch das Essen ist anders. „Es ist leichter. Wir essen viel Reis, Fisch und Suppe. Kein Brot wie hier.“
Aber es gibt einiges, was er mag: „Kässpätzle.“ Die kennt er von seinem Vater. Und von seiner Großmutter hat er sich Rezepte abgeguckt und kochen gelernt.
Während die Brackenheimer Schüler bald ihre Sommerferien genießen können, geht für Julian in den nächsten Tagen die Schule schon wieder weiter. Nach Monaten unterwegs, zuerst in Florida, dann in Deutschland, freut er sich auf seine Familie, die Schule, seine Freunde, obwohl er sich hier auch wohlfühlte.
Nun wird er erst einmal die Schule beenden. Fürs Studium danach kommen die USA in Frage. „Oder Deutschland. Japan eher nicht.“ Dann muss es nur noch mit Deutsch klappen!                                                                            el