ZabergäuGymnasium Brackenheim
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Krabat - Aufführung

27./28.09.2025

 

Bei „Krabat“ darf man auch mal schniefen

Einfallsreiche Szenen und bewegende Momente – gelungene Aufführung des Jugendbuch-Klassikers auf der Schulbühne

 

Es ist ein für alle emotionales Stück, das die Unterstufentheater-AG des Zabergäu-Gymnasiums Brackenheim am letzten Wochenende zweimal in teils unterschiedlicher Besetzung aufführt. Bis zum Happy End, bei dem die Liebe alles besiegt, lernt man zuerst jedoch das Gruseln.

Krabat! Aus dem 1971 erschienenen Jugendbuch-Klassiker von Otfried Preußler hat die Leiterin der AG, Friederike Albrecht, ein Drehbuch verfasst. „Ich habe ‚Krabat‘ in jungen Jahren mindestens siebenmal gelesen”, sagt sie über das einstige Lieblingsbuch. Und das wollte sie auf die Schulbühne bringen.

Mit großem Erfolg – und mit großem künstlerischen Talent, wie Madeleine Holfelder in ihrem ebenfalls emotionalen Epilog hervorhebt. Knapp 300 Seiten sind verständlich zu Dialogen gekürzt und gepaart mit Musik, (selbst geschriebenen) Songs, Tanz, Lichteffekten. Unterstützt wird sie dabei von Miriam Burkhardt am Klavier, Inge Schön, Tanz-AG, einem Erzähler aus dem Off (Markus Schmidt-Radloff) sowie der Technik- und Bühnenbild-AG. 

Viel Zeit zum Einstudieren und Vorbereiten bleibt den Schülern im neuen Schuljahr nicht. Doch nach einer Arbeitswoche im Power-Modus klappt alles bestens. 

In der Aufführung am Sonntag schlüpft Samara Kölpin souverän in die Rolle des verwaisten Bettlerjungen Krabat. Nach einem merkwürdigen Traum verdingt er sich in einer Mühle, wo er nicht nur lernt, Mehl zu mahlen, sondern auch die schwarze Magie. Was er noch nicht weiß: Der Meister (Anna Jakob) hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, für den er in jeder Silvesternacht einen der Müllerburschen opfern muss. 

So verliert Krabat seinen Freund und Beschützer Tonda (Laura Schlettig).

Noch durchschaut er nicht, was sich genau in der Mühle abspielt. Aber Tonda erscheint ihm im Traum, um ihn zu warnen und zu sagen, wem allein er trauen kann. Das ist der vermeintliche Dummkopf Juro (Eliseo Drechsler), der viel mehr weiß, als die anderen ahnen, und sich und Krabat durch geschickte Verstellung schützt. 

Einfallsreiche Choreographien ersetzen lange Dialoge. Unheilschwangere Musik schafft Dramatik. Unheimlich die Szene in der Neumondnacht, in der „der mit der Hahnenfeder” beim Meister auftaucht. Das klassische „Der Mond ist aufgegangen” wird rasch abgelöst durch Gänsehaut-Klänge. Die Bühne ist dazu komplett in höllisches Rot getaucht.

Besonders berührend ist das Liebesduett, zuerst von Tonda und Worschula (Anne Schmidt), später von Krabat und Kantorka (Julia Kißling) gesungen, eine tolle Leistung der jungen Mimen, wofür beide Male das Publikum in begeisterten Applaus ausbricht.

Auch Juro, der liebenswerte Nicht-Dummkopf, der für heitere Szenen sorgt, erhält viel Applaus für seinen eindringlichen Song „Keep breathing“. Eine Leistung, die Mut erfordert.

Am Ende rettet die Liebe Kantorkas Krabat davor, als Nächster geopfert zu werden. Sie bittet am Silvesterabend den Meister um seine Freigabe, muss ihn zuvor jedoch mit verbundenen Augen in der Schar der Müllerburschen erkennen. Sie schafft es, alle werden befreit –und der Teufel holt sich stattdessen den Meister.  elk