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Südzucker-Exkursion nach Offenau - Chemie-LK J1 (2025)

Exkursionsbericht: Von der Rübe zum süßen Kristall – Besuch der Zuckerraffinerie in Offenau

Einblick in die regionale Wertschöpfung

Am 05.11.25 startete unsere Exkursion des Chemie Leistungskurses mit Herrn Blankenhorn zur Firma Südzucker in Offenau. Pünktlich um 7:45 Uhr begann unsere Busreise, um uns rechtzeitig zum Beginn der Führung um 9:00 Uhr in der Fabrik einzufinden. Ziel des Besuchs war es, den Schülerinnen und Schülern die komplexen Prozesse der Zuckergewinnung aus heimischen Zuckerrüben näherzubringen – eine wichtige Alternative zum teuren Rohr-zucker.

Die Zuckerrüben, die hier verarbeitet werden, stammen ausschließlich aus dem Anbau in Baden-Württemberg (BaWü). Dies unterstreicht die regionale Bedeutung und die kurzen Transportwege, welche die Nachhaltigkeit des Produkts fördern.

 

Der Weg des Zuckers: Vom Feld in die Tüte
Nach der Ankunft und einer kurzen Sicherheitseinweisung wurden wir mit der notwendigen Schutzausrüstung ausgestattet: Haarnetz, Funkgerät und Helm. Die Besichtigung durch die Produktionshallen führte uns durch teilweise sehr heiße Räume mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius, was die Intensität des Produktionsprozesses verdeutlichte.

 

Die Produktionskette läuft in mehreren präzisen Schritten ab:

  1. Vorbereitung: Zuerst werden die angelieferten Rüben gründlich gereinigt.
  2. Extraktion: Die Rüben werden zu feinen Schnitzeln zerkleinert. Aus diesen Schnitzeln wird der Rohsaft durch Extraktion mit heißem Wasser gewonnen.
  3. Veredelung: Der Rohsaft wird gereinigt, zu sogenanntem Dicksaft auf-konzentriert und schließlich in großen Behältern kristallisiert. Dabei trennt sich der reine Zuckerkristall vom Sirup.
  4. Abschluss: Zum Schluss wird der Zucker getrocknet und verpackt.

Nachhaltigkeit und Abfallverwertung
Besonders beeindruckend war das umfassende Konzept zur Kreislauf-wirtschaft und nachhaltigen Energienutzung:

 

  • Abfallminimierung: Pro Tonne Rohstoff (Zuckerrüben) fallen lediglich etwa 1,5 kg nicht verwertbarer Müll an, was einer extrem niedrigen Quote von 0,15 Prozent entspricht.
  • Koppelprodukte: Die bei der Produktion anfallenden Zuckerrübenschnitzel werden zu hochwertigem Tierfutter weiterverarbeitet und häufig an Mastbetriebe geliefert.
  • Kalkdünger: Ein weiteres wichtiges Nebenprodukt ist Kalk, der zu einem wertvollen Dünger verarbeitet wird und Landwirten hilft, Böden mit geringem Kalkgehalt zu verbessern.
  • Energieeffizienz: Die Fabrik nutzt ab 2026 Dampf aus der Produktion, um über installierte Wärmepumpen die anfallende Wärme zurückzugewinnen und wieder in den Prozess einzuspeisen. Dies führt zu einer signifikanten Einsparung von Primärenergie.
  • Abwasser: Das gereinigte Abwasser aus dem Prozess wird kontrolliert in die Jagst eingeleitet.

 

Die Exkursion endete mit der Übergabe eines süßen Geschenks für jeden Teilnehmer – einer Packung Rübenzucker. Die Rückfahrt verlief reibungslos, und wir kamen planmäßig um ca. 13:15 Uhr in Brackenheim an. Der Besuch war ein großer Erfolg und lieferte wertvolle Einblicke in moderne Lebens-mittelproduktion, Technik und Kreislaufwirtschaft.